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Erste Hilfe für Wellensittiche - Notfallkoffer

Gesundheit
Die einzige Situation in der tatsächlich Sie zur Tat schreiten müssen, ist wenn ein Welli sich verletzt und blutet. Sowas kommt schonmal vor, etwa wenn es mal kleinere Beißereien gab, oder der Welli irgendwo mit etwas scharfkantigen in Kontakt gekommern ist. Leider aber auch wenn unerfahrene Wellihalter selbt die Krallen oder den Schnabel kürzen und dabei in das Leben schneiden, was selbst Tierärzten hin und wieder passiert. Deshalb sollte man auch nicht selbst Hand anlegen, denn wenn es blutet, kann es sehr schnell vorbei sein, weil ein Wellensittich nicht viel davon hat. Etwa einen Teelöffel Blut steckt in so einem Wellensitiich. Ein Tierarzt weiss dann was zu tun ist und hat die entsprechenden Mittel zur Blutstillung sofort zur Hand. Für den Ernstfall soolten auch Sie entsprechende Präparate Griffbereit haben.

In meinem Notfallkoffer befindet sich deshalb ein herrkömmlicher Blutstiller Stift, wie er auch nach Schnitten in der Nassrasur Anwendung findet. Wirksam, aber auch unangenehm, weil es für die Vögel, wie auch bei Menschen, mit einem leichten Brennen einhergeht. Trotzdem allemal besser als zu verbluten. Es gibt auch komplett Naturbelassene Alunasteine, ohne Konservierungs und Duftstoffe welche dementsprechend angenehmer sein dürften. Mit dem Blutstiller Stift wird die Wunde abgetupft. Die zweite Variante zum Blutstillen sind die sogenannten Blutstiller Schwämmchen, die man mit einer sterilen Schere passig zuschneidet und bis zur Stillung der Blutung auf die Wunde legt. Sollte Ihr Vogel viel Blut verloren haben, kontaktieren Sie Ihren vogelkundigen Tierarzt und schildern den Fall. Einem durch starken Blutverlust geschwächten Vogel den Transportstress zuzumuten kann verhängnisvoll sein. Der Tierarzt wird entscheiden ober er Ihnen Präparate bereitstellt, welche die Blutbildung unterstützen, ob er einen Hausbesuch macht, oder Sie mit dem Vogel einbestellt. Von Fall zu Fall wird er wissen was für den Patienten das Beste ist.

Bevor Sie das alles tun können müssen Sie vermutlich Ihren Patienten einfangen. Hierzu vorab drei Tips. Erstens, versuchen Sie es zu vermeiden, einen Ihrer Schützlinge aus dem Vogelheim, also den sicheren Rückzugsort Ihrer Wellis, heraus zu fangen. Denn dort fühlen Sie sich sicher und so soll es auch bleiben. Zweitens, ziehen Sie sich einen dünnen "gefühlsechten" Handschuh über, damit die Vögel diesen unschönen Vorgang nicht mit Ihren Händen in Verbindung bringen. Drittens, bereiten Sie sich gut vor und vermeiden Sie unnötige Jagdszenen. Zur Vorbereitung gehört, dass Sie sich damit vertraut machen, wie man einen Wellensittich hält. Es gibt Youtube Videos und Anleitungen wo dies demonstriert wird. Googeln Sie danach und schauen sich das an, bevor das Kind in den Brunnen gefallen ist. Außerdem brauchen Sie einen geeigneten Kescher, der sehr engmaschig und nicht zu tief ist und den Sie mit einer Hand abdecken können. Sowas findet man unter Gartenzubehör, etwa für Fischteiche, oder auch in der Zoohandlung für Fische. Ich habe einen solchen Kescher modifiziert, in dem meine Mutter, Hausfrau alter Schule, den Netzfangkorb durch einen Fangkorb aus feiner Baumwolle ersetzt hat, in dem sich die Wellis nicht verheddern können. Sowas könnte mann auch aus einem alten Leinen Geschirrtuch basdteln. Sie benötigen ferner eine Taschenlampe und am besten einen zweiten Mann am Lichtschalter. Ausserdem die Möglichkeit den Raum komplett abzudunkeln. Wenn Sie keine Außenjalousie haben empfehle ich ein Verdunklungsrollo zu montieren.

Schalten Sie im Zimmer das Licht ein, dunkeln Sie den Raum ab. Sie haben den Kescher, ihr Kollege die Taschenlampe und den Lichtschalter. Versuchen Sie den Patienten behutsam zu einem Platz zu bewegen, an dem Sie ihn gut in den Kescher befördern können. Ist das der Fall heisst es Licht aus, Spot an. Ihr Kollege leuchtet immer kurz mit der Taschenlampe auf den Patienten, während das Zimmerlicht aus ist. Sie versuchen nun den Kescher vor den Patienten in Stellung zu bringen und sobald sie das geschafft haben, geben Sie ihm von hinten einen kleinen Schubs, so dass er in den Kescher hüpft. Hand drüber, Licht an, Fixiergriff und verarzten. Sobald der Raum abgedunkelt ist und einer Ihrer Vögel einen Blindflug startet, muss sofort das Zimmerlicht eingeschaltet werden und erst  nachdem alles wieder ruhig ist, kann ein neuer Versuch gestartet werden. Sollte ein Transport zum Tierarzt von Nöten sein, brauchen Sie noch eine entsprechende Transportbox. Für länger Fahrten, ab 15 Minuten, würde ich die Box mit einer Scheibe Salatgurke bestücken. Außerdem sollten Sie die Tür der Box gegen versehentliches aufspringen sichern. Ich nehme zu dem Zweck im einen kleinen Karabinerhaken. Stellen Sie die Transportbox in einen blick und winddichten Korb um die Vögel vor Wind und Wetter zu schützen. Es kann sinnvoll sein, wenn man die Transportbox mittels eines Handtuchs abdunkelt. Eine ausreichende Sauerstoffzufuhr muss selbstredend jederzeit gewährleistet sein.




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